Aktuelle Dissertationsprojekte
Faime Alpagu
Migration Narratives Juxtaposed: A Sociological Analysis of Photos, Letters and Biographies of "Guest Workers" from Turkey living in Austria
Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit den Fotografien und Briefen der "GastarbeiterInnen" aus der Türkei. Die Fotografien und Briefe werden kürzlich durchgeführten biografisch-narrativen Interviews und offiziellen Dokumenten (z.B. Arbeitsverträgen) gegenübergestellt. Ziel der Arbeit ist u.a. die Entwicklung einer Methode zur systematischen Verknüpfung bildlicher und sprachlicher Ausdrucksformen und ihren unterschiedlichen Zeitbezügen. Für ihr Dissertationsprojekt erhielt Faime Alpagu den Preis für Migrationsforschung der ÖAW.
Betreuerin: Roswitha Breckner
Klaus Lehner
Bildbeeinflussungen: Zur Regierung der Bildung im Alter. Eine Bild-Diskursanalyse
In seiner Dissertation beschäftigt sich Klaus Lehner aus einer gouvernementalen Sichtweise mit Bild-Diskursen über Alter(n), womit im konkreten Fall die nachberufliche Lebensphase gemeint ist. Datenmaterial sind die in relevanten Publikationen von Ministerien, Landesregierungen und SeniorInnenorganisationen der politischen Parteien in Österreich, Deutschland und der Schweiz verwendeten Abbildungen (Fotos). Es soll herausgefunden werden, in welchen Bedeutungszusammenhängen darauf Alter(n) dargestellt wird, welche Altern(s)bilder transportiert werden und mit welchen bildlichen Mitteln alte Menschen adressiert werden.
Betreuerin: Roswitha Breckner
Margarita Wolf
„Es ist auch normal hier zu wohnen“: Eine soziologische Analyse von Normalisierungsprozessen in Biographien von Menschen, die auf oder in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Konzentrationslagergeländes Gusen leben
Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der Nachnutzung des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen in Oberösterreich als ein Wohnort. Mit der Analyse von Biographien und Fotografien und aus einer ethnomethodologischen Perspektive wird der Frage nachgegangen, welche Erfahrungen und Umgangsweisen BewohnerInnen mit ihrem Wohnort machen und wie sie diesen historischen Ort als ein ehemaliges KZ in ihren Lebensgeschichten normalisieren. Das Dissertationsprojekt ist im Schnittfeld von Biographieforschung, visueller Soziologie und sozialwissenschaftlicher Erinnerungsforschung angelegt.
Betreuerin: Roswitha Breckner
Irene Zehenthofer
Zur Repräsentation sozialer Kräfteverhältnisse. Eine Reflexion über die Verhandlung gesellschaftlicher Ungleichheiten, Konflikte und Missstände im österreichischen Kinospielfilm zwischen 1980 und 2010
Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der narrativen Konstruktion und Verhandlung sozialer Ungleichheit in einem umfangreichen Sample österreichischer Kinospielfilme, die im Zeitraum von 30 Jahren ab Beginn der staatlichen Filmförderung produziert wurden. Anhand des filmsoziologischen Analyseverfahrens des Soziologischen Filmlesens werden die in den Figurendarstellungen und narrativen Zusammenhängen der Erzählungen konstruierten relationalen Ungleichverteilungen von Lebenschancen, Handlungsautonomie und Anerkennung untersucht. Erscheinungsformen geschlechtsspezifischer sozialer Ungleichgewichte bilden einen vertieften Schwerpunkt der Forschung. Die Untersuchung erfolgt unter Berücksichtigung der Einbettung der filmischen Erzählkultur in die nationale Filmgeschichte und die Rahmenbedingungen der gegebenen Produktionsverhältnisse.
Betreuerin: Eva Flicker